ORGANISATION ID: E10155895  / PIC: 934226983
ORGANISATION ID: E10155895  / PIC: 934226983
 

Weiterbildung von Berufsbildungseinrichtungen und Fachkräften des Gesundheitswesens zur Förderung der Geschlechtergleichstellung in der Gesundheitsversorgung

Wichtiger Links zum Projekt:

 

Bereich:  Berufliche Bildung und Ausbildung

 

Projekttitel:  Fortbildung von Berufsbildungseinrichtungen und Fachkräften des Gesundheitswesens zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesundheitsversorgung

 

Projekt-Akronym: EqualHealth

 

Datum des Projektbeginns: 01/12/2022

 

Gesamtdauer des Projekts: 24 Monate

 

Projekt-Enddatum: 30/11/2024

 

Antragstellende Organisation:

 

  • Prios Vest AS Norway

 

Partnerorganisationen:

 

  • MERSIN UNIVERSITESI Turkey

 

  • Huemaniser OÜ Estonia

 

  • CENTRO INTERNAZIONALE PER LA PROMOZIONE DELL'EDUCAZIONE E LO SVILUPPO ASSOCIAZIONE Italy

 

  • ARDA Beratung & Bildung GmbH Germany

 

 

Projektnummer: 2022-1-NO01-KA220-VET-000088213

 

 

Die Motivation für das Projekt

 

Das Recht auf Gesundheit gehört zu einer Reihe international vereinbarter Menschenrechtsstandards und ist untrennbar oder „unteilbar” mit diesen anderen Rechten verbunden. In den vergangenen Jahren wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen und untersucht, dass es eine signifikante Ungleichbehandlung von Frauen und Männern im Gesundheitswesen gibt, die auf geschlechtsspezifischen Vorurteilen basiert.

 

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Geschlechterungleichheit im Gesundheitswesen als die maßgeschneiderte Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten innerhalb einer Bevölkerung. Ziel ist es, sicherzustellen, dass keine Untergruppe von Gruppen bei der Ausschöpfung ihres maximalen Potenzials gegenüber anderen besonders benachteiligt wird. Der Begriff „geschlechtsspezifische Voreingenommenheit” bezeichnet die Neigung, ein Geschlecht gegenüber einem anderen zu bevorzugen. Beide Phänomene manifestieren sich im Kontext der Gesundheitsversorgung.

 

 

Studien belegen, dass Frauen eine höhere Mortalität aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen als Männer, obwohl beide Geschlechter auf die gleiche Weise auf die Behandlung ansprechen. Daher kann angenommen werden, dass die erhöhte Sterblichkeit von Frauen nach Herzinfarkten auf die Reaktion des weiblichen Körpers zurückzuführen ist und nicht auf den Herzinfarkt selbst. Des Weiteren manifestieren sich die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen häufig anders als bei Männern. Die Symptome können bei Frauen deutlich weniger intensiv und alarmierend sein. Ein weiteres Beispiel ist die Schmerzbehandlung. Es wurde festgestellt, dass bei Frauen häufiger chronische Schmerzen diagnostiziert werden. Zudem wurde beobachtet, dass die Aussagen von Frauen zu ihren Schmerzen von Angehörigen der Gesundheitsberufe oft nicht ernst genommen werden. Dies führt zu einer Verlängerung der Diagnose- und Behandlungszeiten sowie zu einer Zunahme der Schmerzen.

 

In der Zeitschrift Nature Communications wurde eine Studie publiziert, in der die Gesundheitsdaten von nahezu sieben Millionen Männern und Frauen im dänischen Gesundheitssystem über einen Zeitraum von 21 Jahren analysiert wurden. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Frauen bei mehr als 700 Krankheiten später diagnostiziert wurden als Männer. Schließlich wurden Frauen über einen langen Zeitraum hinweg häufig von klinischen Arzneimittelprüfungen ausgeschlossen. Dies beruhte zum Teil auf der unbegründeten Annahme, dass die Schwankungen der weiblichen Hormone die Untersuchung von Frauen erschweren würden. Das Ziel dieses Projekts besteht in der Ausbildung und Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal, damit dieses in der Lage ist, Symptome bei Frauen zu erkennen, sie zu behandeln und ihnen entsprechende Dienste anzubieten.

 

Inwiefern berücksichtigt das Projekt die ausgewählten Prioritäten?

 

Eine Fehl- bzw. Unterdiagnostik sowie eine Behandlung, die von geschlechtsspezifischen Vorurteilen geprägt ist, sind im Gesundheitswesen gegenüber Frauen keine Seltenheit. Studien belegen, dass selbst in den fortschrittlichsten Mitgliedstaaten hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter, wie Dänemark und Norwegen, die Angehörigen der Gesundheitsberufe Frauen im Vergleich zu Männern weiterhin diskriminieren. Die Ursachen hierfür sind insbesondere in unterschwelligen Stereotypen sowie in der Ausbildung der Fachkräfte im Gesundheitswesen zu finden.

 

Das Ziel des Projekts besteht in der Anpassung der derzeitigen Lehrpläne für die berufliche Bildung an die modernen gesellschaftlichen Bedürfnisse und die grundlegenden Menschenrechte, um sicherzustellen, dass Frauen den gleichen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung haben wie Männer. Die Entwicklung des Berufsbildungskurses über geschlechtsspezifische Vorurteile stellt ein neues Instrument für Berufsbildungseinrichtungen dar, welches es ermöglicht, Schulungen anzubieten, die an die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Bedürfnisse angepasst sind.

 

Des Weiteren wird das Projekt einen Beitrag zur Innovation in der Berufsbildung leisten, indem es neue Lehrmethoden im Berufsbildungssektor des Gesundheitswesens bereitstellt. Der Kurs über Empathie, soziales Bewusstsein und Geschlechtersensibilität stellt dabei eine Neuerung dar, da er derzeit in keinem Berufsbildungsprogramm des Gesundheitswesens in den teilnehmenden Ländern angeboten wird.

 

Welcher Zielsetzung und welchen konkreten Resultaten wird im Rahmen dieses Projekts der Vorzug gegeben?

 

Das Projekt verfolgt das Ziel, Angehörigen der Gesundheitsberufe (Krankenpflege- und Hebammenberufe, ESCO 2221 und 2222) eine neuartige, innovative und leicht zugängliche Lernmöglichkeit zum Thema Gleichstellung bereitzustellen.

 

Die Ziele des Projekts lassen sich wie folgt zusammenfassen:

- Förderung der Innovation in der Berufsbildung durch das Angebot einer neuen Spezialisierung auf die Gleichstellung von Frauen und Männern im Gesundheitswesen

- Fortbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen

- Sensibilisierung für die Bedeutung von Schulungen zum Thema Geschlechtergleichstellung

 

Für Fachkräfte im Gesundheitswesen

- Relevanzsteigerung der Berufsbildung für die Bedürfnisse der modernen Gesundheitsversorgung

- Bereitstellung eines Leitfadens und methodischen Rahmens für Ausbilder in der beruflichen Bildung zur Anpassung ihrer Kurse und Lehrpläne an die Gleichstellungsvorschriften

 

Im Rahmen des Projekts sind folgende Ergebnisse vorgesehen:

1. Ein Leitfaden für Berufsbildungsfachleute

2. Ein Schulungsprogramm für Fachleute und Auszubildende im Bereich der Gesundheitsversorgung

3.Ein E-Learning-Programm: Material zur Bewusstseinsbildung

4. Vernetzungsveranstaltungen

 

 

Über die bereits genannten Punkte hinaus werden im Rahmen des Projekts auch Ergebnisse in Bezug auf die Verbreitung erzielt. Diese umfassen:

 

Des Weiteren werden eine Projektwebsite sowie Projektflyer, Veröffentlichungsvorlagen, Vorlagen für Pressemitteilungen und Ähnliches erstellt.

Darüber hinaus werden zwei externe Evaluierungsberichte sowie zwei offizielle Berichte an die Nationale Agentur verfasst.

 

 

Druckversion | Sitemap
© ARDA Beratung & Bildung